Weltweit gestreut anlegen: MSCI World & Co.

Globus mit Holzbuchstaben darauf "worldwide"

Warum überhaupt weltweit investieren?

Weltweit zu investieren hat gleich mehrere Vorteile:

  • Du nutzt die Stabilität der Industrieländer und gleichzeitig die Chancen der Schwellenländer
  • Damit verteilst du das Risiko über die ganze Welt; die Wahrscheinlichkeit, dass sich über einen langen Zeitraum ALLE Staaten der Welt schlecht entwickeln, geht praktisch gegen Null. Die Weltwirtschaft wächst kontinuierlich, entgegen aller Krisen, Crashs, Kriege. Wenn du dich auf die globale Wirtschaftsentwicklung konzentrierst, kommst du nach 10-15 Jahren relativ sicher auf eine positive Rendite.
  • Wenn du nur in bestimmte Regionen investierst, entgeht dir auf der einen Seite womöglich Rendite und auf der anderen Seite gewichtest du dein Investment stärker, so dass sich das Gesamtmarktrisiko nicht so gut verteilt.

Wie kannst du weltweit investieren?

Ein weltweites Investment mit ETF kann unterschiedlich aussehen, ist aber in allen Fällen wirklich simpel.

Mit Sicherheit ist dir schonmal der Begriff MSCI World über den Weg gelaufen. Hierbei handelt es sich um einen Index, der Aktien aus 23 Industrieländern abbildet. Lass dich von dem Namen bitte nicht in die Irre führen; World heißt in diesem Fall lediglich entwickelte Welt (=Developed World). Wenn du in einen ETF investierst, der den MSCI World abbildet, legst du auf einen Schlag in ca. 1.500 Aktien an.

Hinter diesem Index steckt die Firma MSCI (Morgan Stanley Capital International), die einige der populärsten Indizes weltweit entwickelt hat. Die Fonds- und ETF-Anbieter müssen Lizenzgebühren an MSCI zahlen, wenn sie auf deren Index zurückgreifen. Je höher das vom ETF verwaltete Volumen, desto höher fällt auch diese Gebühr aus. Das Unternehmen MSCI ist übrigens selbst eine börsennotierte Gesellschaft, deren Aktienkurs den des MSCI World um Längen übersteigt.

Das Unternehmen hat neben seinem Zugpferd MSCI World einen umfassenderen weltweiten Index entwickelt: MSCI ACWI (All Country World Index). Dieser beinhaltet neben den eingangs erwähnten Industrienationen zusätzlich 24 Schwellenländer, z.B. China. Auch hierzu gibt es noch eine Steigerung: MSCI ACWI IMI (Investable Market Index). Dieser bildet ca. 99 Prozent der internationalen Börsenwelt mit ca. 9000 Aktien ab.

Neben der Branchengröße MSCI gibt es noch einen weiteren weltweiten Index: FTSE All World. Der ETF-Anbieter Vanguard greift nach einem Streit mit MSCI um zu hohe Gebühren auf den FTSE zurück – Financial Times Stock Exchange, ein britisches Unternehmen.

Es gibt auch Indizes, die nur Schwellenländer (Emerging Markets) abbilden.

Kurz gesagt: Du kannst mit nur einem ETF in die gesamte Welt investieren oder mithilfe einer Kombination aus mehreren ETFs Industrie- und Schwellenländer abbilden. Letztere Option erfordert etwas mehr „Wartung“ und evtl. regelmäßige Anpassungen. Welche Variante du wählst, musst du für dich entscheiden.

Einen wichtigen Unterschied gibt es zwischen den beiden für dich als Privatanlegerin zu beachten: Die Definitionen für Industrie- bzw. Schwellenland bewerten beide Anbieter (MSCI und FTSE) unterschiedlich und daher solltest du, um Überschneidungen zu vermeiden, diese sogenannten Indexfamilien nicht vermischen. Das ist insofern wichtig, wenn du dich für mehr als 1 ETF entscheidest.

Diversifikation: Dein Schutzschild gegen Risiken

Hast du schonmal den Begriff Home Bias gehört? Das bezeichnet das Phänomen, dass man dem Heimatmarkt besonders viel Vertrauen entgegenbringt und deshalb gezielt bei Investments bevorzugt. Wenn jemand nur auf den DAX setzt, weil das nun mal in Deutschland der führende Aktienindex ist, läuft man Gefahr, nicht ausreichend zu diversifizieren. Wie oben schon ausgeführt, geht eine globale Streuung mit den geringsten Risiken einher.

Fazit: Warum weltweite Indizes für die Altersvorsorge sinnvoll sind

Historisch gesehen sind die globalen Aktienmärkte stetig gewachsen, trotz zwischenzeitlicher Krisen. Der MSCI World zum Beispiel hat in den letzten Jahrzehnten eine durchschnittliche jährliche Rendite von etwa 7–8 % erzielt. Wer über einen langen Zeitraum investiert bleibt, profitiert vom Zinseszins-Effekt und lässt sein Geld für sich arbeiten. Anstatt auf einzelne Unternehmen, Branchen oder Länder zu setzen, investierst du mit einem weltweiten Index automatisch in Hunderte oder sogar Tausende von Unternehmen. Heißt: Auch wenn eine Firma oder Branche Probleme hat, bleibt dein Gesamtportfolio stabil.

Ein ETF auf einen weltweiten Index ist einfach zu kaufen, günstig in der Verwaltung und erfordert keine ständige Anpassung.

Wenn du nur in Deutschland oder Europa investierst, bist du von der wirtschaftlichen Lage dieser Regionen abhängig. Weltweite Indizes gleichen das aus: Während eine Region schwächelt, wächst vielleicht eine andere.

Hast du dazu Fragen? Gern helfe ich dir weiter, buche dir dazu ein unverbindliches Gespräch!

Ulrike Külow

Hi! Ich bin Ulrike alias die Börsen Biberin

Ich helfe selbstständigen Frauen dabei, ihre Rente eigenständig zu regeln und sich von Staat und Familie finanziell unabhängig(er) zu machen. Ich bin selbst den Weg von der unsicheren Börsenphobikerin zur gut informierten sowie begeisterten Investorin gegangen. Heute habe ich nicht nur meine Altersvorsorge geregelt, sondern auch Strategien zur Vermögensbildung darüber hinaus entwickelt und meine Finanzen voll im Griff.

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