Du hast die Notwendigkeit eingesehen, dass du für deine Rente aktiv werden musst, du hast einen Betrag übrig zum regelmäßig investieren und willst nun an der Börse endlich loslegen. Nur traust du dich noch nicht so richtig und denkst „Was ist, wenn ich etwas falsch mache?!“
Die Wahrheit ist: Fehler sind menschlich und gehören dazu – nur so wirst du lernen! Jedoch musst du zum Glück nicht JEDEN Fehler mitnehmen *zwinker*
Was genau macht man eigentlich an der Börse? Wie funktioniert das mit dem Investieren und welche Anlagen eignen sich überhaupt für mich? Stehst du noch am Anfang und hast überall Fragezeichen? Wir nähern uns hier mal dem Thema Börse und ich zeige dir in einem kurzen Abriss ohne Anspruch auf Vollständigkeit, in welcher Form du an der Börse tätig werden kannst und welche Anlageformen ich für die Rente empfehle. Denn wenn du die Grundlagen verstehst, verlierst du hoffentlich die Angst vor der Börse und fühlst dich damit auch sicherer beim Geld anlegen.
Es gibt zahlreiche Methoden um an der Börse Geld zu verdienen aka Gewinne zu erwirtschaften. Ein paar Aktien kaufen und warten dass diese steigen? Äußerst riskante oder aufwendige Strategie. Ich verfolge daher einen passiven Ansatz mit langem Anlagehorizont. Das ist erwiesenermaßen der sicherste Weg (sofern man in Bezug auf die Börse von Sicherheit sprechen kann) um langfristig Gewinne einzufahren. Ich erkläre dir, warum dieser Ansatz für unseren Zweck – die Altersvorsorge – die beste Methode ist.
Die Börse: Ein Markt- oder Handelsplatz
An der Börse kommen Menschen und Unternehmen zusammen, die Handelsobjekte tauschen – nach dem bekannten Prinzip von Nachfrage und Angebot. Diese Handelsobjekte sind z.B. Wertpapiere (Aktien, Anleihen), Devisen (Währungen), Rohstoffe. Die Börse legt den Kurs fest, zu dem diese Handelsobjekte getauscht werden und schwankt aufgrund der sich ständig ändernden Nachfrage (und Angebot) über den Tag, die Woche, die Monate, die Jahre usw.
Für diesen Service als Handelsplattform, den die Börse den Marktteilnehmenden bietet, nimmt sie Transaktionsgebühren. Es gibt nicht DIE eine Börse, sondern vielmehr eine ganze Reihe von Börsen. Man stelle sich das Chaos vor, das herrschen würde, wenn alle(!) Handelsobjekte von einer einzigen Börse abgewickelt werden müssten.
Anlageklassen = Asset-Klassen
Anlageklassen sind Zusammenfassungen von gleichartigen Vermögensanlagen, z.B. Immobilien, Aktien, Edelmetalle (Gold, Silber…), Rohstoffe, Sammlerobjekte, Kryptos. Jemand, der Immobilien und Aktien besitzt, hat demnach 2 Anlageklassen bzw. ist in zwei Anlageklassen investiert. Nicht jede Asset-Klasse eignet sich für dich als private Anlegerin oder vielmehr für die Altersvorsorge. Eine niedrigschwellige Einstiegsanlageklasse sind Aktien und ETF, weiter unten mehr dazu.
Früher Wall Street, heute Computer
Sicherlich hast du schonmal in Film oder TV in die Wallstreet Einblick erhalten, wo die Leute wild umherschreien und „kaufen“ und „verkaufen“ brüllen. Dies nennt sich Präsenzbörse. Es gibt aber auch die Computerbörse, wo die Transaktionen wesentlich leiser und unspektakulärer ablaufen und Käufe sowie Verkäufe nur noch per Knopfdruck funktionieren.
Wie nehme ich am Börsengeschehen teil?
Um am Börsengeschehen teilnehmen, d.h. handeln zu können, benötigst du zunächst einmal ein Wertpapierdepot. Dies kannst du entweder bei einem Broker (=Institution, die in deinem Namen an der Börse handelt) selbst einrichten und verwalten oder auch an deine Hausbank oder anderen Finanzdienstleister auslagern. Natürlich liegt die Verantwortung immer noch bei dir, du hast dann lediglich weniger Überblick und mehr Kosten (in Form von Gebühren). Ich rate dringend dazu, dein Wertpapierdepot selbst einzurichten und nicht in fremde Hände zu geben.
Der oben genannte Broker hat eine Vermittlerrolle zwischen Börse und Handelnden und erhält von dir entweder den Auftrag zu kaufen oder zu verkaufen. Für einen solchen Auftrag (=Order) zahlst du jeweils eine Gebühr, die pauschal oder prozentual anteilig vom Kauf- oder Verkaufswert erhoben wird. Diese Transaktion kannst du ganz einfach online am PC oder über eine App innerhalb von Sekunden beauftragen. Die erworbenen Aktien liegen dann (virtuell) in deinem Wertpapierdepot; ab diesem Zeitpunkt kannst du an der Entwicklung einer Aktie partizipieren – im Positiven wie im Negativen. Das bedeutet, dass dein investiertes Geld den typischen Schwankungen der Börse ausgesetzt ist und es mal runter, aber genauso wieder rauf geht.
Aktives und passives Investieren
Was ist der Unterschied zwischen aktivem und passivem Investieren? Grob gesagt, das aktive Investieren erfordert viel Zeit, Know-How, Risikoaffinität und permanente Beschäftigung mit deinen Wertpapieren. Du wählst aktiv und manuell die Aktien aus, die du kaufen bzw. verkaufen willst. Dann musst du „dranbleiben“: Wie entwickelt sich das Unternehmen? Kaufst du weitere Anteile? Stehst du weiterhin zu dem Unternehmen? Wenn man geschickt ist und die richtigen Aktien zum richtigen Zeitpunkt auswählt, hat man Chancen auf eine richtig gute Rendite, vorausgesetzt du beachtest die eingangs erwähnten Voraussetzungen.
Es gibt auch aktiv gemanagte Fonds; hier stellt eine Person aka FondsmanagerIn aktiv einen Korb aus verschiedenen Aktien zusammen und überwacht dessen Performance. Der Anspruch besteht darin, dass dieser Korb eine höhere Rendite schafft als der „Markt“ bzw. passive Fonds. Den allerwenigsten aktiv gemanagten Fonds gelingt dies jedoch. Deswegen ist die folgende Art Fonds super interessant für uns.
Denn beim passiven Investieren lässt du dein Geld in einem ETF (=börsengehandelter Indexfonds) liegen und tust nichts weiter. Außer warten. Du richtest einmal ETFs ein und musst dich, anders als beim aktiven Investieren, nicht ständig damit beschäftigen.
ETFs basieren immer auf einem Index. Bekannte Indizes sind z.B. DAX, Dow Jones, Nikkei. Das sind länderspezifische Indizes. Die Indizes umfassen eine Gruppe von Aktien und bilden deren Performance ab – das ist z.B. der klassische Chart, wo der Kursverlauf abgebildet ist. Der DAX enthält die Aktien der 40 größten Unternehmen in Deutschland. Ein ETF, der den DAX abbildet, enthält also 40 Aktien. Kaufst du so einen DAX-ETF, bist du auf einen Schlag in alle 40 Aktien investiert. Denn ein DAX-ETF kauft einfach automatisch alle Aktien dieses Index‘ nach. Deswegen spricht man hier auch vom passiven Investieren. Hier kannst du die Performance nicht steuern bzw. den Markt „übertrumpfen“. Der ETF ist immer „nur“ so gut wie der zugrundeliegende Index. Langfristig betrachtet entwickelt sich die Weltwirtschaft jedoch immer weiter und der Kurs steigt auf lange Sicht. Dafür ist es wichtig, dass du nicht nur in einzelne Länder, sondern die gesamte Weltwirtschaft investierst.
Merke:
Aktiv gemanagter Fonds:
basiert nicht auf einem Index, manuell zusammengestellter Korb verschiedenster Aktien durch eine/n FondsmanagerIn.
Passiv gemanagter Fonds (ETF):
Basiert auf einem Index und bildet alle enthaltenen Aktien in unterschiedlicher Gewichtung nach. Automatischer Entwicklungsverlauf ohne manuelle Steuerung.
Aktien-ETFs als Lösung für die Rentenlücke
An dieser Stelle habe ich bereits darüber geschrieben. Aktien-ETF sind aus meiner Sicht die ideale Lösung, um die spätere Rentenlücke zu schließen. Das sind passive Investitionsinstrumente. Du baust mit Hilfe von passivem Investieren an der Börse Schritt für Schritt ein Vermögen auf, von dem du im Alter zehren kannst.
Indem du dir von diesem Vermögen eine regelmäßige Summe auszahlen lässt, generierst du selbst dein „(Zusatz-)Einkommen“ als Rentnerin. Aber Vorsicht: Nicht alle ETF eignen sich gleichermaßen für die Altersvorsorge. Wie ETFs genau funktionieren, nach welchen Kriterien du diese auswählst und du am besten darin investieren kannst, zeige ich ausführlicher im nächsten Blogartikel.